Zukunft Gas | März 2022

Russischer Angriff: Tiefe Betroffenheit und Mitgefühl mit ukrainischer Bevölkerung Risiken eines kurzfristigen Importembargos für russisches Erdgas Zukunft Gas startet Plattform zur Stärkung der kommunalen Wasserstoffwirtschaft

Sehr geehrte Damen und Herren,

der 24. Februar 2022 stellt auch für die Gaswirtschaft eine Zeitenwende dar. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat Grundannahmen der Branche ins Wanken gebracht. Un- sere Mitgliedsunternehmen und wir als Branche sind tief betroffen und voller Mitgefühl
für die Leiden der ukrainischen Bevölkerung. Uns als Team führen die Bilder der unweit von unserem Büro am Berliner Hauptbahnhof ankommenden Geflüchteten jeden Tag sehr unmittelbar die Auswirkungen des Krieges vor Augen.

Gleichzeit gibt die große Hilfsbereitschaft, die allerorten zu erleben ist, Zuversicht: Viele Unternehmen der Branche sind in Hilfsprojekten engagiert oder beteiligen sich mit Sach- spenden an der Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung. Auch bei uns im Team küm- mern sich Kolleginnen und Kollegen privat in Hilfsprojekten um Flüchtlingsfamilien. Und als Zukunft Gas haben wir Laptops der Ukrainische Freien Universität in München gespendet, damit Studierende, die auf der Flucht alles hinter sich lassen mussten, dort ihre Ausbil- dung fortsetzen können.

Durch den Krieg hat sich die bereits angespannte Lage auf den weltweiten Energie- und Gasmärkten weiter verschärft. Insbesondere in den ersten Tagen nach Beginn der russi- schen Invasion erreichten die Preise bislang unbekannte Höhen. Inzwischen hat sich an den Märkten die Lage etwas beruhigt, bleibt aber weiter angespannt. Nicht mehr der Klima- schutz steht in diesen Tagen im Vordergrund, sondern die Versorgungssicherheit. Gelingt es nicht die Versorgung zu sichern, sind die Folgen unvorhersehbar. Neben Produktions- stopps drohen Sekundäreffekte, bspw. durch Anlagen, die irreparabel geschädigt werden. Zudem könnten weltweite Kaskadeneffekte auftreten wie unterbrochene Lieferketten und Mangellagen. Wie genau sich ein Importstopp von russischem Erdgas auf den Wirtschafts- standort Deutschland auswirken würde, können Sie unten im Faktenblatt nachlesen.

Doch auch in diesen Krisenzeiten will die Gaswirtschaft nicht nur reagieren, sondern die Zukunft weiter aktiv gestalten. So können wir beispielsweise unseren Importmix künftig diversifizieren, indem wir auch in Deutschland LNG-Terminals bauen. Mehr dazu finden Sie im Video „LNG-Terminals: Wichtige Infrastruktur für Versorgungssicherheit und Klima- schutz“. Auch die Dekarbonisierung von Erdgas gewinnt weiter an Bedeutung. Mit einer erhöhten Biogasproduktion und dem zügigen Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft können wir Erdgas nachhaltig durch andere Gase klimaneutral ersetzen.

Mit diesen Bausteinen beginnen wir einen Gasumstieg, der die unvermindert wichtige Rolle von Gas für die Energiewende sicherstellen wird, aber der neuen Rolle von Energiesicher- heit Sorge trägt.

Vieles ist in diesen Tagen in Bewegung, aber vielleicht verbergen sich in einigen Verän- derungen auch Chancen. Bitte verlieren Sie trotz aller Herausforderungen daher nicht die Zuversicht!

Es grüßt Sie herzlich

Ihr Dr. Timm Kehler Vorstand Zukunft Gas

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